Gemeinsam gegen Hass im Netz

Seit 2016 sind die Neuen deutschen Medienmacher*innen ein wichtiger Player im Bereich Hass im Netz. Mit unserem Fokus auf Wissensvermittlung an Medienschaffende und Redaktionen haben wir eine zentrale Anlaufstelle zum Thema diskriminierungssensible Berichterstattung, Hass im Netz und digitale Gewalt geschaffen. Unser Wissen und unsere Expertise bringen wir nun seit 2021 im Kompetenznetzwerks gegen Hass im Netz ein. Gemeinsam mit HateAid, Das NETTZjugenschutz.net und der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur bieten wir hier Informations- und Beratungsangebote zum Thema Hass im Netz an.

Unsere Aufgabe im Kompetenznetzwerk ist es, unsere Expertise zu rassismuskritischer Berichterstattung einzubringen und im Themenkomplex Hass im Netz mitzudenken. Dabei setzen wir den Fokus auf die Netz-Erfahrungen strukturell benachteiligter Gruppen, insbesondere von Menschen mit Rassismuserfahrungen.

BetterPost

Guter Journalismus auf Social Media

Als Beitrag zum Kompetenznetzwerk haben die NdM BetterPost gegründet. Ein Projekt für guten Journalismus auf Social Media und hassfreie Kommentarspalten.

Was wir machen?

Wir monitoren Social Media Posts von Redaktionen und Kommentare von Leser:innen.
Dabei untersuchen wir u.a. die Zusammenhänge zwischen Sprache in redaktionellen Posts und Rassismus in den Kommentaren.
Wir beraten Redakteur:innen und geben Hilfestellung für eine gute – weil differenzierte – Berichterstattung auf Social Media.

Warum machen wir das?

Weil es notwendig ist. Insbesondere in der Berichterstattung zu marginalisierten Gruppen reproduzieren Medien durch Wort- und Bildauswahl häufig rassistische Stereotype und Narrative, was wiederum Hass und Hetze befördert und begünstigt.

Beispiele gibt es genug: die Covid-19-Pandemie, der gewaltvolle und menschenrechtsverletzende Umgang mit Geflüchteten an europäischen Grenzen. Viele Medienschaffende produzier(t)en nicht nur in diesen Zusammenhängen Verschwörungsmythen, menschenfeindliche Narrative und sorg(t)en mit ihrer Bild- und Textauswahl für eine Verbreitung von Ressentiments gegen bereits von Rassismen und Diskriminierungen betroffenen Menschen. Diese sind als Folge sowohl online als auch offline Angriffen ausgesetzt. Das macht deutlich, wie wichtig die Auseinandersetzung mit Berichterstattung ist.

Wir fragen uns: Wie hängen Berichterstattung in sozialen Medien und Hass im Netz zusammen? Was können Medienschaffende tun, um Hass im Netz zu vermeiden? Das wollen wir in den nächsten Jahren beobachten, analysieren und beantworten. Denn es braucht mehr Aufmerksamkeit und Bewusstsein für die medialen Mechanismen, die zu Hate Speech führen können. Wir schauen uns an, wie Nachrichten auf Twitter, Instagram und Facebook verbreitet werden; Plattformen, die viele junge Menschen nutzen, darunter viele Nachwuchsjournalist:innen. Gerade sie wollen wir für diskriminierungsarme Berichterstattung sensibilisieren.

Dabei spielt die Betroffenenperspektive eine zentrale Rolle: Für die Analyse bauen wir unser Netzwerk weiter aus, um die Perspektiven von Selbstorganisationen marginalisierter Gruppen einzuarbeiten. Dafür werden wir langfristig mit Wissenschaftler:innen, Datenanalyst:innen und Akteur:innen von Journalist:innen-Verbänden kooperieren.

Und dann?

Unsere Arbeit endet nicht beim Monitoring oder bei der Analyse. Vielmehr möchten wir die Ergebnisse unserer Arbeit in die Redaktionen der Medienhäuser tragen – in Form von Wissensvermittlung und Sensibilisierungsangeboten. Es braucht den Austausch mit Redaktionen zum Aufbau von Strukturen und zu Moderationsmöglichkeiten von Kommentarspalten, um Hass und Hetze entschieden entgegenzutreten. Denn Medienschaffende müssen die Gefahren von u.a. Clickbaiting und dessen Auswirkungen frühzeitig erkennen, die Berichterstattungen auf marginalisierte Gruppen haben kann, um gezielte Strategien und Handhabe gegen Hass im Netz entwickeln zu können.

Hardfacts

Titel

Kompetenznetzwerk gegen Hass im Netz | Neue deutsche Medienmacher*innen e.V.

Laufzeit

Förderzeitraum
01.09.2021 - 31.12.2024

Gefördert von

Team

Jutta Brennauer, Eda Öztürk

Ko-Förderung

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