Nein, aber wir haben gute
Gründe, ihn „Goldene Kartoffel“ zu nennen. Das als Beleidigung zu empfinden ist nicht dasselbe, wie rassistisch diskriminiert zu werden. Die Kollegin Agatha Krempleski schreibt dazu
an alle Deutschen:
„Kartoffel ist kein Kraftwort, es ist nicht obszön, weist auf kein bestimmtes Aussehen oder eine spezielle Eigenschaft im negativen Sinne hin.“
Zudem gibt es keine historische Unterdrückung und Diskriminierung, die mit Kartoffeln in Verbindung steht. Und der DUDEN erklärt:
„Rassismus, der (meist ideologischen Charakter tragende, zur Rechtfertigung von Rassendiskriminierung, Kolonialismus o. Ä. entwickelte) Lehre, Theorie, nach der Menschen bzw. Bevölkerungsgruppen mit bestimmten biologischen Merkmalen hinsichtlich ihrer kulturellen Leistungsfähigkeit anderen von Natur aus über- bzw. unterlegen sein sollen“
Klar ist der Name auch ironisch zu verstehen. So wie wir uns auf derselben Veranstaltung mit „Kanaks in da house“ beschrieben haben. Oder wie Schüler*innen ein Video über Einbürgerung „Kartoffel werden“ genannt haben – es ist übrigens ganz reizend und auf der offiziellen Website der Stadt Hannover zu sehen.
Ohne beleidigendes Beiwerk ist die Bezeichnung „Kartoffel“ ein durchaus liebevoller Begriff. Und eine Kartoffel zu vergolden ist ein Liebesbeweis. Bussi!
P.S.: Wenn Leute einen Medienpreis „Goldene Kartoffel“ nennen und das für erwachsene Menschen die schlimmste Form von Diskriminierung ist, die sie erleben. Dann gratulieren wir sehr herzlich!?
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